5 häufige Fehler beim Einkauf von Restposten und Liquidationswaren
Der Handel mit Restposten und Liquidationswaren kann eine attraktive Strategie für Unternehmer sein. Dank der niedrigen Einkaufspreise können Restposten mit besonders wettbewerbsfähigen Rabatten weiterverkauft werden und behalten dennoch eine große Gewinnmarge. Doch die niedrigen Einkaufspreise bedeuten nicht, dass es kein finanzielles Risiko gibt: Werden die Warenqualität, die Menge oder die Gesamtkosten samt Logistik falsch eingeschätzt, geht die Rechnung nicht auf. Außerdem braucht es für alle Restposten eine solide Weitervermarktungsstrategie, sonst bleiben Unternehmer auf den Waren sitzen. Wir stellen Ihnen die fünf häufigsten Fehler beim Einkauf von Restposten und Liquidationswaren vor – und wie man sie vermeidet.

Inhaltsverzeichnis:
Fehler 1: Unzureichende Prüfung der Warenqualität
Im Gegensatz zu üblicher Großhandelsware sind Restposten nicht immer neu und nach Qualität sortiert. Eine Palette Restposten kann ausschließlich neue A-Ware enthalten, aber auch ausschließlich beschädigte oder veraltete Produkte. Um nicht die Katze im Sack zu kaufen, sollten Unternehmer die Warenqualität immer eingehend prüfen. Selbst wenn ein Anbieter eine Restposten-Palette als A-Ware bewirbt, heißt das nicht, dass die Qualität den eigenen Erwartungen entspricht.

Wie man die Warenqualität richtig einschätzt
Beim Kauf von Restposten besteht immer ein gewisses Maß an Ungewissheit. Wenn Unternehmer allerdings auf einige wichtige Punkte achten, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, stets hochwertige Restposten zu kaufen.
Der erste Punkt sind aussagekräftige Fotos und Videos der Waren vom Anbieter. Damit haben Sie eine bessere Vorstellung davon, welche Produkte Sie kaufen und in welchem Zustand sie sind.

Als zweites sollten Sie alle Zertifikate und technischen Unterlagen prüfen. Doch selbst wenn die Fotos, Videos und Unterlagen gut aussehen, ist es als drittes sinnvoll, eine stichprobenartige persönliche Überprüfung der Ware zu organisieren – sofern möglich.
Fehler 2: Fehlende Recherche zum Anbieter
Es gibt unglaublich viele Anbieter von Restposten, Retouren und B-Ware. Doch nicht alle sind seriös oder zuverlässig. Es kann etwa zu Lieferverzögerungen kommen, im schlimmsten Fall aber auch zu Betrugsfällen, bei denen die Ware gar nicht erst ankommt – oder am Ende völlig anders ist, als angegeben. Letzteres ist nicht immer Betruf. Häufig lässt es sich einfach auf eine unzureichende Kommunikation von Seiten des Anbieters zurückführen. Deshalb: Das Prüfen der Ware UND des Anbieters ist unerlässlich.
Woran erkennt man zuverlässige Anbieter?
Um zuverlässige Anbieter von unseriösen zu unterscheiden, können Sie sich in Zeiten des Internets glücklicherweise auf die Erfahrungen anderer verlassen. Überprüfen Sie Online-Bewertungen des Anbieters nicht nur auf dessen eigener Website, sondern auch auf unabhängigen Portalen: Google-Bewertungen, Trustpilot und Trustami sind zuverlässige Quellen.
Auch der Bekanntheitsgrad eines Anbieters ist ein hilfreicher Hinweis auf dessen Seriosität. Wenn er auf vielen renommierten Marktplätzen und Branchenseiten präsent ist und auf der eigenen Website sowie den sozialen Medien Transparenz bietet, ist das ein gutes Zeichen.
Zu guter Letzt sollten Sie die rechtlichen und offiziellen Informationen zum Unternehmen prüfen. Gibt es ein ordentliches Impressum? Gibt es Kontaktdaten und Ansprechpartner? Wie sehen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen aus? Wenn die Daten auf der Website nicht zu finden sind, ist das in der Regel ein Warnsignal. Dann sollten Sie die rechtlichen Infos vor einem Kauf unbedingt anfordern und eingehend überprüfen – oder lieber direkt die Finger von dem Anbieter lassen.
Fehler 3: Falsche Einschätzung der Gesamtkosten
Der niedrige Einkaufspreis von Restposten machen sie zu einer attraktiven Geschäftsstrategie, verlocken aber auch dazu, die Gesamtkosten zu unterschätzen. Denn neben dem Einkaufspreis können zahlreiche zusätzliche Kosten für Transport, Lager, Zoll und Steuern entstehen. Werden diese versteckten Kosten falsch eingeschätzt, fällt der Gewinn beim Weiterverkauf deutlich niedriger aus als erwartet. Im schlimmsten Fall lohnt der Weiterverkauf sich gar nicht.

Versteckte Kosten bei Restposten
Hier finden Sie eine Liste aller möglichen versteckten Kosten beim Kauf von Restposten:
Logistik- und Transportkosten
Müssen Sie die Restposten selbst abholen oder macht das der Anbieter? Übernimmt der Anbieter die Logistikkosten oder müssen Sie sie selbst tragen? Diese Informationen sollten Sie unbedingt vor dem Kauf einholen, um die Gesamtkosten akkurat berechnen zu können.
Zollgebühren und Steuern bei internationalen Käufen
Zusätzlich zu den reinen Transportkosten können bei internationalen Geschäften Zollgebühren und Steuern anfallen. Bei Salzmann Restwaren helfen wir Ihnen, den Versand weltweit zu organisieren, erstellen alle nötigen Dokumente und können Ihnen eine klare Kostenaufstellung für Logistik, Zoll und Steuern zur Verfügung stellen. Das machen nicht alle Restposten-Anbieter – Sie sollten es jedoch einfordern.
Lager- und Verwaltungskosten
Ein weiterer unterschätzter Kostenpunkt sind die Lager- und Verwaltungskosten. Im Gegensatz zu gewöhnlicher Großhandelsware gibt es bei Restposten meist einen größeren Verwaltungsaufwand: Die Produkte müssen erst gesichtet und sortiert werden, bevor Sie sinnvoll eingelagert und weiterverkauft werden können.
Marketing-Kosten
In der Regel sollte das Marketing-Budget für den Weiterverkauf von Restposten nicht über dem Budget für das gewöhnliche Sortiment liegen. Im Gegenteil: Oft lassen sich Restposten dank der möglichen Rabatte sogar schneller und besser verkaufen. Dennoch sollten Sie vorab die Kosten für Werbeanzeigen, Website und Co. mit einberechnen.
Fehler 4: Zu große Mengen auf einmal einkaufen
Restposten kann man nur in großen Mengen kaufen. Und die günstigen Einkaufspreise und die hohen möglichen Gewinnmargen verlocken dazu, mehr zu kaufen, als man normalerweise würde. Wird die Menge allerdings unterschätzt, kann das zu Problemen führen: Schließlich dauert es eine Weile, bis die Ware sortiert und aufbereitet ist und weiterverkauft werden kann. In dieser Zeit nimmt sie viel Lagerkapazität in Anspruch, verdient jedoch noch kein Geld. Hat man zu viel Liquidität in den Einkauf der Waren gesteckt, erhält man sie möglicherweise nicht schnell genug zurück.

Hinzu kommt, dass eine zu große Menge an Restposten auch deutlich länger im Lager bleibt, bis alles verkauft ist. In dieser Zeit veralten die Waren, bis sie sich irgendwann nicht verkaufen lassen. Bei den verkauften Produkten gab es dann vielleicht eine hohe Gewinnmarge – werden aber nicht alle Produkte verkauft, macht das unter Umständen trotzdem den gesamten Einkaufspreis nicht wett.
Wie berechnet man die optimale Einkaufsmenge?
Die richtige Einkaufsmenge hängt von zahlreichen Faktoren ab:
- Welcher Warenumschlag und welche Absatzgeschwindigkeit sind realistisch?
- Welche Lagerkapazitäten habe ich?
- Wie viel Liquidität habe ich?
- Wie sieht der Bedarf meiner Kunden aus?
In der Regel wird die optimale Einkaufsmenge dann mit der Adler-Formel berechnet. Diese setzt aber voraus, dass man alle Faktoren möglichst realistisch eingeschätzt hat:
Optimale Bestellmenge q = √((2 ∙ Jahresbedarf ∙ Bestellkosten)/(Produktwert ∙ Lagerkostensatz))
Fehler 5: Fehlende Strategie zur Weitervermarktung
Restposten lassen sich häufig sehr gut verkaufen. Schließlich ist es dank der niedrigen Einkaufspreise möglich, auch den Kunden attraktive Rabatte zu ermöglichen. Hinzu kommt in einigen Branchen der Nachhaltigkeitsaspekt: Viele umweltbewusste Kunden schätzen es Wert, dass gebrauchte oder übriggebliebene Waren nicht entsorgt werden und kaufen sie sogar gezielt.
Damit das funktioniert, braucht es jedoch eine geeignete Weitervermarktungsstrategie. Die Rabatte und Vorteile der Produkte müssen ansprechend und transparent kommuniziert werden und möglichst viele Menschen erreichen. Passiert das nicht, kann es sein, dass potenzielle Kunden der Restpostenware sogar mit Misstrauen begegnen und überhaupt nicht kaufen.

Tipps zur erfolgreichen Vermarktung von Restposten
Um den Verkauf von Restposten zu erleichtern, sind Transparenz, Sichtbarkeit und eine vertrauenswürdige Marke der Schlüssel. Neue Unternehmer, die diese Marke noch nicht aufbauen konnten, profitieren davon, ihre Waren auf bekannten Online-Marktplätzen anzubieten. Die Bekanntheit des Marktplatzes gibt auch dem Unternehmen einen Vertrauensvorschuss.
Außerdem sollten Sie klar kommunizieren, dass es sich bei der Ware um Restposten handelt und eventuelle Mängel auf Bildern deutlich machen. Diese Transparenz baut Vertrauen bei den Kunden auf.
Mit Paketangeboten und speziellen Sparaktionen werden die Produkte trotz möglicher Mängel oder Gebrauchsspuren für viele Kunden attraktiver. Außerdem bieten Aktionen die Möglichkeit, möglichst viele Produkte auf einmal zu verkaufen und schnell wieder in Liquidität zu verwandeln.
Voraussetzung für all das ist natürlich, dass potenzielle Kunden von den Produkten erfahren. Dazu braucht es eine effektive Marketingstrategie über E-Mail-Newsletter, soziale Netzwerke und Messenger-Dienste.
Fazit
Um Restposten mit möglichst hohem Gewinn erfolgreich zu vermarkten, sollten Sie zusammengefasst diese fünf häufigen Fehler vermeiden:
- Warenqualität nicht genau prüfen;
- Anbieter nicht genau prüfen;
- Gesamtkosten unterschätzen;
- Warenmenge unterschätzen;
- Keine klare Weitervermarktungsstrategie.
Wir bei Salzmann Restwaren machen es Ihnen leicht, diese Fehler zu vermeiden. Wir bieten transparente Fotos und Videos unserer Waren und sogar einen Video-Rundgang durch unser Lager. Darüber hinaus können Sie die Produkte gern persönlich prüfen – unser Kundendienst ist immer für Sie da.
Außerdem helfen wir Ihnen bei der Organisation der Logistik – sei das mit unseren eigenen Logistik-Partnern oder Ihren. Dabei sind die Kosten von Anfang an transparent.